Das österreichische Topspiel entscheidet der zuletzt deutlich in IM-Titel Fahrt aufnehmende FM Gert Schnider gegen FM David Wertjanz. Am Spitzenbrett zeigt Lev Gutman wie man mit Schwarz einen Elo- und Altersunterschied von 170 und plus 40 Jahren auch zum Remis bringen kann. Slowene IM Mazi hat mit Weiß das Nachsehen gegen Polens IM Gajek Radoslaw, der somit im Fahrersitz (auch Anzugsvorteil) das Topspiel gegen 2-fachen Saaltriumphator GM Bosiocic aufnehmen wird. Quasi ähnliche Umstände treffen zudem auf die reizvolle Paarung von Schnider mit GM Mathias Womacka zu, dem Steirer darf man – nach Elchtesten vor Kurzem gegen starke GM (Zhigalko, 2.653 Elo, 3. Porticcio Open) – hier einfach viel zutrauen – auch seinen ersten Opensieg. Das wäre für den 36-Jährigen im Übrigen das zweite St. Veit-Podest.
Die S70-Extraklasse zelebrieren der ca. 10-fache Buchautor Gutman, der auf praktisch gleichaltrigen (71 Jahre) kroatischen Zunftkollegen GM Cebalo Miso aus Kroatien prallt. Nebenbei kein unbeschriebenes Blatt in Kärnten, da in Diensten von Bundesliga-Mitte-Verein Wolfsberg. Im Feld der 16 Verfolger mit je drei Zählern ist die nationale Auflage von Meisterspieler Thomas Manhardt mit IM Knoll; nicht mindere Aufmerksamkeit zieht freilich auch der Wiener Doppeldoktor Michael Higatsberger gegen seinen slowenischen Widersacher IM Niko Praznik auf sich. Apropos Wiener – da gibt’s auch den munter mitmischenden MK Hechl, der wohl FM-Fahrt aufnehmen will und mit dem Ländle-Export Fabian Matt – im zweiten nationalen Hit –einen echten Gradmesser vor sich hat, auch wenn er dabei Schwarz verwalten muss. St. Veits jüngster Bundesliga-Akteur IM Thorben Koop, gemanagt von Vater und trainiert von GM Gutmann, führt Weiß im Duell mit einem weiteren Wiener Talent Felix Blohberger. Dabei darf man gespannt sein, ob es dem nationalen Kadertrainerduo Baumegger/Schneider Zinner gelingt, ihm dafür eine reüssierende Variante im Zuge der Vorbereitung bereit zu stellen.
Jetzt hat er sich zuletzt im Kampf um den Platz an der Sonne – nach seinem Opensieg vor gefühlten fünf Jahren – herausgehalten. Und 2016 hat ihm sein Bildhoroskop Siege prophezeit und siehe da – er ist wieder topmotiviert. Sehr zum Leidwesen von Stocklauser Manfred Widowitz, der gegen ihn das Handtuch werfen musste. Freilich heute beabsichtigt der 19-jährige Ottakringer-Akteur Tobias Mayrhuber ihm seine weiße B-Weste auszuziehen. Das hoffen auch die Toppaarungen dahinter, angeführt vom Finkensteiner Ex-Sieger Martin Kahlig, der auf Deutschen 58er-Jahrgang Heinz Strater, Blau-Weiß-Concordia als Vereinsbeiwerk, trifft. Am dritten Brett wartet Klagenfurts Magistrat-Urgestein Leo Puff auf die weißen Spitzfindigkeiten von „Beamten und Vizebürgermeister“ Karl Lang in der Tiebelstadt Feldkirchen. Und als beste Amazone – sehr zur Freude von Gastgeber Fritz Knapp – im Kreis der sechs Verfolger mit je 3,5 Punkten, wartet MK Laura Tarmastin auf Slowenin WFM Zala Urh. Ein kleine Vorentscheidung fällt hier um die beste „Felddame“.
Seine Punktekonto ist derweil auf stolze vier Zähler, bereits um einen mehr als die sechs Verfolger im Zwischenhaben. Damit kann der 12-jährige Klagenfurter Daniel Leputschitz recht gelassen und aus Stärke heraus auf seinen weiter aufzeigenden Tageskonkurrenten Simon Hochsteiner aus Weitensfeld warten. Italien versus Deutschland heißt die Neuauflage in personam Emma Beraldo und Ramon Schuh. Feldkirchen-Hoffnung Tobias Blasge, auch ganz toll weiter auf Kurs, schaut sich den schwarzen Aufbau von Ephraim Felder, Verein Schachamazonen Graz, an.
Alfred Eichhorn